Is doch gar nicht so schlimm…

Auch dies ist ein Text, den ich eigentlich nur schrieb, um nicht völlig aus der Übung zu kommen. Gleichzeitig schwirrte auch die Idee an einen eigenen Weblog namens „mind>hunters“ in meinem Kopf herum, den ich auch probeweise schon eingerichtet hatte. Weitere Inspirationen blieben aber aus, sodass ich das nicht weiter verfolgte.

Inhaltlich führt der Artikel meine ganz persönliche Anti-Drogen-Kampagne fort, deren Motivation in „Die einfache Erklärung“ klar wird.

Is doch gar nicht so schlimm…

Menschen wollen Freude, wollen Vergnügen, wollen Lust. Einen Kontrast zu einem anstrengenden Tag in der Schule, in der Uni, auf Arbeit. Schließlich ist doch das Leben hart genug und man sollte jedes Glückshormon nutzen, das man irgendwo aufgabeln kann.

So weit, so schön.

Leider kann der Mensch keinen Spaß haben. Möglicherweise ist er zu ausgelaugt und müde, vielleicht aber auch nur zu sehr in Konventionen gefangen und letztlich befangen. Jedenfalls kann der Mensch keinen Spaß haben. Zumindest nicht ohne Hilfe.

Beispiel Alkohol. Gerade einmal 5% der Befragten einer Studie[1] waren mindestens 1 Jahr abstinent. Dagegen war jeder zweite Jugendliche unter 14 Jahren schon einmal betrunken.
Und warum? Spaß. Nicht umsonst sind Alcopops die beliebtesten Partygetränke – nicht etwa ein harmlos-fruchtiger Ananassaft, für den man schon verdächtig oft einen verwirrten Blick der Bedienung kassiert. Zwar hat die Bundesregierung eine höhere Besteuerung dieser Getränke (also der Alcopops, nicht der Ananassäfte) beschlossen[2], um der Jugend den Zugang zu erschweren. Kein Gedanke an Ursachenforschung, vielmehr das Motto: Wer feste arbeitet und verdient, der darf auch feste saufen.

Beispiel Haschisch. Allgemein[1] geht man[3] davon aus, dass ein Drittel der 12- bis 25-jährigen diese Droge konsumiert hat. Meist drehen sich Diskussionen diesbezüglich um die von immer mehr und immer prominenteren Zeitgenossen geforderte Legalisierung und in diesem Zusammenhang um die medizinische Sicht.

Dabei wird eine Frage nur selten gestellt: Warum konsumieren Menschen Haschisch?

Man erfährt: Es führt zu Entspannung und – klar – Spaß spielt auch eine Rolle. Nicht zu vergessen der Ruch des Verbotenen. Die Konsumenten werden nicht müde, klar zu stellen, dass Haschisch weder die Abhängigkeit noch die aggressivstimulierende Wirkung von Alkohol besitzt. Und der sei schließlich gesellschaftlich und juristisch akzeptiert. (Viel mehr noch: Die Substanz kann sogar strafmildernd wirken. Aber das ist schon ein Thema für sich…)

Heißt das, man hat nur die Wahl zwischen unterschiedlich legalisierten Drogen, wenn man Entspannung und/oder Spaß haben will? Ist der menschliche Körper so unempfindlich gegenüber „Bauchgefühle“ und Freude in Eigenproduktion geworden, dass man nachhelfen muss? Oder ist alles nur Kopfsache, Angewohnheit, Selbstverständlichkeit? In einer Gesellschaft, in der schon Kinder auf Familienfeiern zum gemeinschaftlichen Besäufnis angehalten werden?

Eine Antwort drängt sich geradezu auf, bleibt nur noch: Ist es tatsächlich Freude, Vergnügen, Lust, wenn man sich so die Birne zuknallt, dass man nicht mehr Herr seiner Sinne ist?

[1] http://www.sportsax.de/gs1077801549.html
[2] http://www2.netdoktor.de/nachrichten/index.asp?id=115132&D=27&M=9&Y=2004
[3] http://www.wdr.de/tv/dokumentation/die_bekiffte_republik.html

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