Keine Weisheit

Ich bin mir ziemlich sicher, dass das von einem Seminar in der Kulturwissenschaft beeinflusst sein muss. Denn wo sonst werden Zeichen, Wahrheit und Fiktion so völlig intuitiv in Beziehung gesetzt? Keine Ahnung, ob das gut ist, gibt dem Ganzen aber immerhin einen schönen intellektuellen Anstrich.

Keine Weisheit

Warum können wir uns nicht erweichen,
untereinander mehr denn kleine Zeichen
zu bezeugen und dabei zu zeigen,
dass wir mit ihnen nur versuchen
unsere ureigensten Beweise zu bezeichnen?
Um auf diese Weise zu unterstreichen, dass sich dies eigentlich einfacher erreichen ließe?
Warum beweisen wir die Beweise nicht durch die eigentlichen
sondern nur hilfsweise
– weil herumeiernd –
durch uneigentliche Zeichengebilde?
Vielleicht, um vom tatsächlichen Wirklichen abzulenken
und uns so auf die wirkliche Fiktion zu beschränken?
Wer weiß.

Wieso ergreifen wir nicht frei
das Wort und schreien
in die Welt, was uns bewegt?
Ist es
deinetwegen?
Oder
meinetwegen?
Ist es, um die Risiken abzuwägen,
auf der Suche nach andern Wegen,
nach weiteren Belegen
für die Beweise, die dann unweigerlich
doch nur zu Zeichen werden auf dieser Reise?
Ja leider. Nein.
Es reicht nicht.
Ich weiß.

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