CooooooooooooOooooooooooooL
Mein erster Artikel für die Schülerzeitung meines Gymnasiums. Ich als Achtklässler zwischen all den Oberstuflern… Uiuiui… Habe mich mit denen aber besser verstanden als mit meinen eigenen Klassenkameraden.
Der Artikel selbst entstand noch, bevor ich selber einen Computer hatte, aber glücklicherweise erklärte sich jemand bereit meine Notizen abzutippen. Danke! (Wer auch immer es war, ich hab’s vergessen. War’s Thomas? Oder doch André? Lasst mich schnell dieses Archiv vollenden, bevor ich alles vergessen habe!)
CooooooooooooOooooooooooooL
Es passierte an einem dieser Morgen, an denen man überhaupt keine Lust zum Aufstehen hat. (Das ist zwar jeden Morgen so, aber an diesen ist es immer besonderes stark.) Man steht dann vor dem Schulgebäude und hört den anderen zu, die frisch und springlebendig über die verschiedensten Dinge reden, wobei jedes Wort wie ein Pfeil durch Gehirn schwirrt. Dabei fiel mir auf, was mir vorher nie aufgefallen war: In jedem fünften Satz wurde das Wort „cool“ benutzt, und obwohl es „kühl“ bedeutet, wurden damit abwechselnd Musik, Filmszenen, Zeitschriften und Witze bewertet. Als ich dann einen von denen, die sich unterhielten, fragte, was man denn mit „cool“ ausdrücken wollte, sagte er: „Du fragst Sachen!“. Eine Antwort bekam ich trotzdem nicht.
Um meinen unendliche Neugierde zu befriedigen, sah ich zu Hause in eine Wörterbuch, in dem stand: „…umgangssprachlich für: ruhig, gelassen. kaltschnäuzig, überlegen.“
Das reichte mir vorerst. Aber als ich am nächsten Tag merkte, daß die Lehrer Dinge von uns wissen wollte, die sie schon längst wussten, dachte ich mir, daß man es auch mal umgekehrt machen könnte. Und deshalb ging ich zu verschiedenen Lehrern um zu erfahren, was „cool“ sei. Zuallererst hatte Frau Wand, nachdem ich sie gefragt, keine Zeit mehr. Mich nicht von diesen Problemen aufhalten lassen, setzte ich meine Fragerei bei Frau Weidling fort. Bei ihr war die Antwort schon produktiver, obwohl auch sie die Frage nicht direkt beantworten konnte, denn ihre Antwort war so: „Cool ? Cool! Was ist cool ?” Völlig verzweifelt fragte sie schließlich, ob ich später noch einmal kommen könnte. Genau so endete die Antwort von Herrn Kolleck, dem aber hier ein „Boooooaah!“ und danach 5 Sekunden Pause vorausgegangen war. Als ich dann auf ein bessere Antwort hoffend zu Frau Wand zurückkehrte, hatte sie seltsamerweise auch diesmal keine Zeit.
Ich schwor mir, auf diesen Zeittrick nicht mehr hereinzufallen.
Darauf ging es bei Frau Horneburg weiter, die aus dem Stegreif sagte: „Ja, das ist ein Schlagwort der Jugend für toll, super, lässig. Ich benutzt’ „cool“ aber als Englisch für „kühl““. Eine Verflechtung der bisher genannten Antworten bot Frau Körner, da sie sagte: „Was ist cool? … Was ist cool? … Was ist cool? (Bisher hat sie auf den Boden gesehen, aber nun richtete sie ihren Blick auf). Auf den Unterricht bezogen? (Ich verneinte.) Hm. Das sagt man an, wenn etwas toll ist, oder gut.“
Wie man an diesen Beispielen sehen kann, tun sich selbst Lehrer an der Erklärung eines Wortes wie „cool“ schwer. Man sollte also nicht gleich verzweifeln, wenn man, „Sprallo“ hört und nur „Bahnhof“ versteht, denn vielleicht ist es ja so genial wie die Beschreibung von, „cool“, die mir Frau Güttler erzählte: „Man benutzt es, wenn man etwas toll ist, man aber nicht die richtigen Worte dafür findet.”